Passiva

Passiva bzw. die Passivseite einer Bilanz gehört zu den Grundlagen des Rechnungswesens. Passiva zeigt hierbei die Mittelherkunft bzw. die Quellen der Vermögenswerte in der Bilanz. Neben Passiva gibt es auch noch Aktiva, die Aktivseite der Bilanz. Hier wird die Verwendung der Mittel angezeigt. Auf der Passivseite einer Bilanz müssen das Eigenkapital, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten zu finden sein.

Passiva und seine Definition

Passiva ist ein Begriff aus der Buchführung. Er bezeichnet die Kapitalquellen eines Unternehmens (Mittelherkunft). Dazu gehören unter anderem Eigenkapital, Rückstellungen (für Rechnungen, die bald zu bezahlen sind, deren Höhe man aber nicht genau kennt) und Verbindlichkeiten (Beträge, die das Unternehmen schuldet, also offene Rechnungen).

Passiva in der Bilanz

Die Passivseite der Bilanz wird unterteilt in das Eigenkapital, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten. Diese Unterteilung ist bindend und strengstens einzuhalten.

  • Eigenkapital
  • Rückstellungen
  • Verbindlichkeiten
  • Rechnungsabgrenzungsposten

Eigenkapital

Das Eigenkapital gehört den Unternehmenseigentümern und wird in zwei Bestandteile gegliedert: Zum einen gibt es das Kapital, welches von den Unternehmern eingezahlt wurde. Zum anderen gibt es die Gewinnrücklagen. Diese werden nicht an die Eigentümer ausgezahlt, da sie nicht im Unternehmen erwirtschaftet wurden. Außerdem ist hier auch der Jahresüberschuss zu finden.

Rückstellungen

Rückstellungen sind in der Passivseite ausgewiesen, da sie Ausgaben sind, dessen Höhe noch nicht klar ist. Hierzu gehören beispielsweise zukünftige Pensionszahlungen oder noch zu erwartende Steuerzahlungen. Als Rückstellung wird also auch angesetzt, was nicht sicher eine Verpflichtung ist.

Verbindlichkeiten

Mit Verbindlichkeiten sind alle noch zu zahlenden Posten eines Unternehmens gemeint. Hierbei handelt es sich beispielsweise um offene Rechnungen oder Kredite. Umgangssprachlich kann man sie auch als Schulden bezeichnen.

Rechnungsabgrenzungsposten

Im Rechnungsabgrenzungsposten werden Erträge und Aufwände der richtigen Periode zugeordnet.

Passiv latente Steuern

Passiv latente Steuern entstehen, wenn in der Handelsbilanz der Steueraufwand höher ist als der Steueraufwand der Steuerbilanz oder wenn die Passivposten in der Handelsbilanz niedriger angesetzt werden als in der Steuerbilanz.

  • Eigenkapital
  • Rückstellungen
  • Verbindlichkeiten
  • Rechnungsabgrenzungsposten
  • Passiv latente Steuern

Der Unterschied zwischen Aktiva und Passiva

Einfach erklärt: Die Aktivseite gibt Auskunft darüber, für welche Zwecke das Unternehmen Mittel verwendet. Die Passivseite hingegen gibt Auskunft darüber, woher die Mittel stammen, die dem Unternehmen zu Verfügung stehen. Oftmals wird auch Aktiva als Vermögen und Passiva als Kapital bezeichnet.

Wieso ist die Summe von Aktiva und Passiva immer identisch?

Wichtig ist neben den Unterschieden auch die Gemeinsamkeiten von Aktiva und Passiva zu erkennen. Denn die Summe der Aktivseite (Aktiva) und der Passivseite (Passiva) muss immer gleich sein.

Auf der Passivseite sind die Posten angegeben, aus denen die finanziellen Mittel des Unternehmens stammen. Man könnte sie daher auch die Finanzierungsseite nennen.

Die Aktivseite hingegen ist dann die Investitionsseite, da sie Auskunft darüber gibt, wofür die Mittel verwendet werden. Diese kann logischerweise nicht mehr beinhalten, als auf der Passivseite beziehungsweise Finanzierungsseite angegeben.

  • Passiva als Finanzierungsseite
  • Aktiva als Investitionsseite
  • Es kann nicht mehr investiert werden als finanzielle Mittel vorhanden sind
  • Aktiva (Vermögen) = Passiva (Kapital)

Bilanz als Beispiel

Fragen und Antworten

Was ist Aktiva und Passiva?

Die Aktivseite (Aktiva) zeigt, welches Vermögen dem Unternehmen zur Verfügung steht. Also quasi Geld, mit dem aktiv gearbeitet werden kann. Auf der Passivseite (Passiva) wird gezeigt, wie das Vermögen im Unternehmen finanziert wurde, also entweder mit Verbindlichkeiten oder Eigenkapital.

Was ist, wenn Aktiva und Passiva nicht gleich sind?

Die Summe von Aktiva muss immer gleich der Summe der Passiva sein und andersherum. Das ist die Regel der Bilanzgleichung. Wenn die Summen nicht identisch sind, ist ein Fehler in der Bilanz oder in der Berechnung.

Wie liest man eine Bilanz Aktiva Passiva?

Eine Bilanz ist als T-Konto aufgeführt. Auf der linken Seite steht immer Aktiva und auf der rechten Seite Passiva.

Warum ist die Bilanzsumme immer gleich?

Nach der Regel der Bilanzgleichung müssen die Summen aus Aktiva und Passiva immer gleich sein. Jeder Vermögensgegenstand auf der Aktivseite muss durch die Passivseite finanziert sein.

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