Business Model Canvas Aufbau, Erklärung, Beispiel & kostenlose Vorlage – Startup Investment (1/3)

Das Business Model Canvas hilft Dir dabei, Dir einen Überblick über die wichtigsten Schlüsselfaktoren Deines Geschäftsmodells zu verschaffen. Das Business Model Canvas ist ein Business-Tool zur Visualisierung aller Bausteine, die Du brachst, um ein Unternehmen zu gründen einschließlich Kunden, Weg zum Markt, Wertversprechen und Finanzen. Du verfolgst eine schnelle oder Deine erste Geschäftsidee? Dann solltest Du unbedingt einen Blick auf den extra für Startups gestalteten Lean Canvas werfen, der letzte Schritt, vor dem ersten Investment (Finanzierungszyklus) in die Geschäftsidee. Die Empfehlung für Einsteiger, Anfänger und Startup-Gründer, der vereinfachte Lean Canvas.

Business Model Canvas: Aufbau und Anleitung

Am schnellsten geht es mit dem kompakten Lean Canvas, der aus 9 Schritten besteht. Der Lean Canvas ist eine schnelle Option der Planung. Er ist eine Adaption von Alex Osterwalder’s Business Model Canvas. Diese 1-seitige Geschäftsplanvorlage erlaubt es Dir, Deine Ideen Konstrukt in 20 Minuten zu beschreiben, um Dich intensiv mit Deiner Idee auseinanderzusetzen, Schritt für Schritt.

Die Segmente im BMC sind:

  1. Partner (Key Partners)
  2. Aktivitäten (Key Activities)
  3. Ressourcen (Key Resources)
  4. Nutzen-Versprechen (Mehrwert)
  5. Kundenbeziehung (Kommunikation und Interaktion)
  6. Vertriebs- und Kommunikationskanäle
  7. Kundengruppen (Kundensegmente)
  8. Kostenstruktur
  9. Einnahmequellen

Für den Aufbau Deines ersten BMC werden wir die Schritte gleich umstellen, so dass Du mit Deiner Geschäftsidee vom Kunden ausgehend über Unternehmensstruktur zum Nutzen-Versprechen kommst.

Lese-Tipp! Teil 2: Präsentieren lernen mit Beispielen von Tesla, Facebook, AirBnB, uvm.: Pitch und Beispiele

Aufbau: Business Model Canvas in Deutsch

Hier noch einmal der Aufbau vom BMC für Dein Verständnis:

Links/Rechts-Teilung: Kosten und Einnahmen

Bevor wir uns tiefer in die Details jedes dieser Elemente vertiefen, noch ein Tipp: Im Großen und Ganzen findest Du auf der linken Seite die Elemente, die Kosten für das Unternehmen darstellen, während die Elemente auf der rechten Seite Einnahmen für das Unternehmen generieren.

Die 9 Schritte des Business Canvas

Bevor wir uns alle 9 Schritte im Detail anschauen, hier ein schneller Überblick zu den einzelnen Stationen, die Du mit Deinen Ideen füllst. Dies sind die 9 Schritte im Business Model Canvas im schnellen Überblick. Das sind Deine zentralen Fragen beim Bearbeiten der einzelnen Felder im BMC:

Kundensegmente (Zielgruppe)

Wer sind Deine Kunden? Was denken, fühlen sie? Was tun sie? Wie sehen sie die Welt?

Nutzen-Versprechen (Wert)

Was ist an Deiner Produktaussage überzeugend? Warum kaufen und verwenden Kunden Dein Produkt?

Kanäle (Vertrieb und Kommunikation)

Wie werden Deine Angebote beworben, verkauft und geliefert? Warum werden einzelne Kanäle verwendet? Funktioniert das Angebot?

Kundenbeziehungen

Wie interagierst Du mit dem Kunden während seiner oder ihrer “Reise”?

Einnahmequellen

Wie erzielt Dein Unternehmen Einnahmen?

Aktivitäten (Key Activities)

Was unternimmt Dein Unternehmen strategisch, um Versprechen zu erfüllen (beispielsweise Umsätze gegenüber dem Investor)?

Ressourcen (Key Resources, bzw. ‘Schlüssel-Ressourcen’)

Über welche einzigartigen strategischen Vermögenswerte und/oder Know How muss Dein Unternehmen verfügen, um im Wettbewerb bestehen zu können?

Partner (Key Partners, bzw. ‘Schlüssel-Partnerschaften’)

Welche Prozesse kannst Du auslagern, damit Du Dich auf Deine Schlüsselaktivitäten konzentrieren kannst?

Kostenstruktur

Was sind die wichtigsten Kostentreiber Deine Unternehmens? Wie sind diese Kostentreiber mit den Einnahmen verbunden?

Wie fange ich an?

Wenn Du Dich das erste Mal mit dem Lean Canvas beschäftigst, empfehle ich Dir, den Canvas auszudrucken oder auf ein Whiteboard zu malen.

Fülle die einzelnen Elemente Schritt für Schritt aus und frage Dich immer wieder:

Macht das Sinn?

Wenn Du bereit bist, lade Dir hier die kostenlose Vorlage des Business Model Canvas für Deine Geschäftsidee(n) herunter.

Erste Geschäftsidee? Lean Canvas

Kennst Du schon den Lean Canvas? Der Lean Canvas im Speziellen, ist eine Adaption des Business Model Canvas von Alexander Osterwalder, das Ash Maurya im Sinne des Lean Startup-Gedankens (schneller, prägnanter und effektiver Startup) geschaffen hat. Mit dem Lean Canvas kannst Du Deine Geschäftsideen ganz einfach skizzieren und so schnell für Dritte verständlich machen. Zusätzlich denkst Du selbst über alle Prozess und Verbindungen zwischen den Elementen (die Du gleich kennen lernen wirst) nach. Mit Hilfe des Lean Canvas erstellst Du also einen einfachen, umsetzbaren und unternehmerisch orientierten Geschäftsplan. Er konzentriert sich auf Probleme, Lösungen, Schlüsselkennzahlen und Wettbewerbsvorteile.

Download: Kostenlose Vorlage

Business Model Canvas für Dein Geschäftsidee.

Muster & Erklärung als PDF

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Muster & Erklärung als Grafik

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Vorteile: Verständliche Geschäftsidee

Der Grund, warum Du ein Business Model Canvas anlegen solltest, sind die Vorteile, die sich aus der Erstellung ergeben: Bessere Strukturen, eigenes Verständnis und das schnellere das dVerständnis für Dritte (Mitarbeiter, Banker, Investoren, etc.).

BMC ist leicht verständlich

Da der Canvas alle Deine Ideen auf nur eine Seite beschränkt und visuell sehr stark ist, ist er leicht für andere zu verstehen. Bedenke: Du hast schon tausendmal über Dein Geschäftsmodell nachgedacht, alle anderen werden mit vollkommen neuen Informationen konfrontiert. Je strukturierter und sinnvoller Du sie aufbaust (BMC), desto schneller und einfacher ist Deine Geschäftsidee für Dritte nachvollziehbar.

Fokussiert Deine Geschäftsidee aufs Wesentliche

Der BMC entfernt all das, was in typischen Business Plänen viel zu ausführlich oder kleinteilig dargestellt wird. Alles Überflüssige wird beiseite gelassen, aufgeschrieben werden nur Key-Facts Deiner Geschäftsidee.

Alle Stichpunkte und Inhalte sind essentiell und wichtig, Dein Plan enthält also kein “Füllmaterial”, nur Wesentliches für das Funktionieren Deines Unternehmens.

Flexibel bei Änderungen

Im BMC ist es einfach, Änderungen an Deinem Geschäftsmodell vorzunehmen. So kannst Du verschiedene Ideen skizzieren.

In einem ausgearbeiteten Businessplan mit 5-20 Seiten müsstest Du für kleinste Änderungen viel Arbeitszeit investieren, um alle Texte und Zusammenhänge an die neue/n Idee/n anzupassen. Im BMC hast Du schnell Konzepte erstellt und kannst die validieren (auf Wirtschaftlichkeit prüfen).

Kundenorientiert

Das Modell zwingt Dich auch dazu, permanent über den Wert nachzudenken, den Du Deinen Kunden bietest und erst dann, was nötig ist, um diesen Wert zu liefern (Nutzen-Versprechen).

Dabei geht es nicht nur um das Produkt an sich. Schon im Vorfeld des Marketings spielt Branding eine Rolle, je interessanter Deine Marke wahrgenommen wird, abseits vom konkreten, einzelnen Produkt, desto besser.

Neue Kunden kosten Geld, Bestandskunden sind schon da. Deshalb merke Dir auch: Vor dem Kauf, ist nach dem Kauf, also spielt Kundenservice eine Rolle, aber auch der Upsell von passenden Erweiterungen und Zubehör. Dein Nutzen-Versprechen beginnt im Vorfeld des Kaufs mit der Markenwahrnehmung, geht über das konkrete Produkt und endet bei After-Sale mit Upsells und Kundenbetreuung. Durch den Business Model Canvas wirst Du zwangsläufig über all diese Faktoren nachdenken.

Zeigt Verbindungen unter Segmenten auf

Die einseitige und simple visuelle Beschaffenheit des Business Model Canvas zeigt, wie die verschiedenen Teile des Modells, beziehungsweise Deines Unternehmens miteinander in Beziehung stehen. Dies kann bei einem traditionellen Geschäftsplan in vorwiegender Textform wirklich schwierig zu ermitteln sein.

Da der Business Model Canvas so schnell verständlich ist, kannst Du ihn auch leicht mit Deinem Team teilen und erklären, sodass es einfacher wird, Mitarbeiter für Deine Vision mit ins Boot zu holen. Nicht nur Mitarbeiter, auch bei Bankern oder Investoren kann Dir solch ein schneller, verständlicher Überblick Deiner Geschäftsidee Türen öffnen.

Starte nun mit dem 1. Schritt: Deinen Kundengruppen beziehungsweise Kundensegmenten.

Kundengruppen (Kundensegment)

Diesen Personen und Gruppen hilfst Du mit Deinem Produkt. Beschreibe Deine Kunden / Zielgruppen und lege die wichtigsten Zielgruppen fest. Dies sind die Personengruppen oder Unternehmen, die Du ansprechen und denen Du Dein Produkt oder Deine Dienstleistung verkaufen willst.

Kundenpersona: Kenne Deine Kunden

Die Segmentierung Deiner Kunden auf der Grundlage von Ähnlichkeiten wie geographischem Gebiet, Geschlecht, Alter, Verhalten, Interessen usw. gibt Dir die Möglichkeit, deren Bedürfnisse besser zu erfüllen, insbesondere durch die Anpassung der Lösung, die Du ihnen anbietest.

  • Geografisches Gebiet
  • Geschlecht und Alter
  • Verhalten und Interessen
  • usw.

Nach einer gründlichen Analyse Deiner Kundensegmente kannst Du bestimmen, wen Du bedienst und wen Du ignorierst. Erstelle daraus Kundenpersonas für jedes der ausgewählten Kundengruppen beziehungsweise Kundensegmente.

Exkurs – Märkte: Kenne Deine Absatzmärkte

Es gibt verschiedene Kundensegmente, auf die ein Geschäftsmodell abzielen kann:

Massenmarkt: Beispiel Smartphone

Ein Geschäftsmodell, das sich auf Massenmärkte konzentriert, gruppiert seine Kunden nicht in Segmente. Stattdessen konzentriert es sich auf die allgemeine Bevölkerung oder eine große Gruppe von Menschen mit ähnlichen Bedürfnissen.

Nischenmarkt: Beispiel Sportschuh

Hier konzentriert sich der Fokus auf eine bestimmte Gruppe von Menschen mit einzigartigen Bedürfnissen und Eigenschaften. Hier sollten die Wertversprechen, Vertriebskanäle und Kundenbeziehungen an ihre spezifischen Bedürfnisse angepasst werden.

Segmentiert: Beispiel iPhone X und SE

Ausgehend von leicht unterschiedlichen Bedürfnissen könnte es verschiedene Gruppen innerhalb des Hauptkundensegments geben. Dementsprechend kannst Du unterschiedliche Wertversprechen, Vertriebskanäle usw. schaffen, um die unterschiedlichen Bedürfnisse dieser Segmente zu erfüllen.

Beispielsweise das neue iPhone X für (übliche Zielgruppe) mit Erweiterung des SE (Angriff auf günstigere Android Märkte).

Mehrseitige Märkte: Beispiel TV-Sender

Dazu gehören voneinander abhängige Kundensegmente. Beispielsweise bedient eine Kreditkartengesellschaft sowohl ihre Kreditkarteninhaber als auch die Händler, die diese Karten akzeptieren. Ein anderes Beispiel wäre ein Medienunternehmen wie TV-Sender, die sowohl Zuschauer bedienen als auch Werbekunden.

Damit Du Deine individuellen Kundensegmente bedienen kannst, findest Du die passenden Lösungen dafür, zum Beispiel unterschiedliche Angebote mit jeweils unterschiedlichen Vorteilen Deiner Leistung.

Nach Schritt 1, Deinen Kundensegementen, geht es weiter mit Schritt 2, den Kundenbeziehungen.

Kundenbeziehung: Kommunikation und Interaktion

Fasse hier zusammen, welche Art von Beziehung Du zu Deinen jeweiligen Kundensegmenten aufbaust.

  • Welche Beziehungen wünschen sich Deine Kunden?
  • Wie langfristig sind diese Beziehungen?
  • Wie wirst Du Deine Kunden halten und betreuen?
  • Welche interne Struktur muss dafür von Dir aufgebaut werden?

Kunden segmentieren nach Pareto

Wie kannst Du wirklich erfolgreich werden? Fokussiere Dich auf das Wesentliche. Je größer Dein Business wird, desto mehr Aufgaben sind zu erledigen. Die Arbeit wird mehr, Deine Zeit aber nicht. Wende dafür das Pareto-Prinzip auf Deine Kunden an. So identifizierst Du Deine besten Kunden:

  • A-Kunden > 20%
  • AA-Kunden > 4%
  • AAA-Kunden > 1%

Wer sind AA-Kunden, wer sind A-Kunden und wer ist “nur” Kunde?

Stufe 1: Teilung 20:80

Das Pareto-Prinzip ist eine mathematische Formel, die sich überall in der Natur, aber auch in der Wirtschaft findet:

  • 20% der Flüsse tragen 80% des Wassers, im Umkehrschluss tragen 80% der Flüsse nur 20% des vorhandenen Wassers
  • 80% der Fehlzeiten werden durch 20% der Mitarbeiter verursacht
  • 80% der Umsätze werden durch 20% der Produkte generiert

Stufe 2: Weitere Teilung 4:64

Das wären für Dich nach dem Pareto-Prinzip AA-Kunden: Diejenigen, die nur 4% Deines Aufwands ausmachen, aber für 64% Deines Umsatzes sorgen. Dies ist die zweite Stufe des Pareto-Prinzips. 20% Deiner Kunden sorgen für 80% Deines Umsatzes. Unterteilst Du Deine 20% wiederum nach Pareto, erhältst Du die erwähnten 4% der Kunden, die für 64% Deines Umsatzes sorgen. Lies hier mehr zum Thema Pareto-Prinzip.

Stufe 3: Weitere Teilung 1:51

Was passiert, wenn Du die mathematische Formel weiter anwendest? In der dritten Stufe bekommst Du beispielsweise Deine AAA-Kunden, das 1% welches für 51 % (genauer 51,2%) Deiner Umsätze sorgt.

Dein Ziel muss es sein, Dich als Geschäftsführer/in nur noch um AAA-Kunden zu kümmern, um das eine Prozent, welches für die Hälfte Deiner Umsätze sorgt.

Individuelle Intensität, je nach Gewinn

Es gibt verschiedene Arten von Kundenbeziehungen. Je nach Kundengruppe und deren Gewinnpotenzial (Stichwort: Pareto Prinzip bei Kunden) bietest Du unterschiedlich intensive Interaktionsmöglichkeiten.

Persönliche Betreuung

Du interagierst mit dem Kunden persönlich. Die Kommunikation kann dabei auf verschiedenen Wegen stattfinden: Im persönlichen Gespräch, per E-Mail, Telefon oder auf eine andere Art und Weise.

Das wären für Dich AA-Kunden. Nach Pareto-Prinzip die, die nur 4% Deines Aufwands ausmachen, aber für 64% Deines Umsatzes sorgen. Sobald Du im Unternehmen ausreichend Mitarbeiter hast, fokussiere Dich auf AAA-Kunden.

Ausgelagerte persönliche Betreuung

Du weist einem einzelnen Kundensegment oder einem Kunden einen engagierten Kundenbetreuer zu. Dieser übernimmt die Kommunikation und Betreuung. Diesen immer noch relativ intensiven Betreuungsweg erhalten Deine A-Kunden, also jene 20% nach Pareto (abzüglich Deiner 4% AA-Kunden).

Selbstbedienung

Hier unterhältst Du keine Beziehung zum Kunden, sondern stellst dem Kunden das zur Verfügung, was er zur Selbsthilfe benötigt.

  • Snackautomat am Bahnhof

Automatisierter Service

Dazu gehören automatisierte Prozesse oder Maschinen, die dem Kunden helfen, selbst Dienstleistungen zu erbringen.

  • Google Ads oder Facebook Ads schalten
  • Fitness Kurse im Online Shop

Gemeinschaften

Dazu gehören Online und Offline Gemeinschaften, in denen sich Kunden gegenseitig helfen können, ihre eigenen Probleme in Bezug auf das Produkt oder die Dienstleistung zu lösen.

Beispiel:

  • WW (ehem. WeightWatchers) haben in Deutschland über 1.000 regionale Gruppen (mit 5 – 20 Teilnehmern je Gruppe), die sich regelmäßig treffen und zusätzlich die Community in der App
  • Tupperware wird fast ausschließlich auf Veranstaltungen zuhause verkauft

In Schritt 3 geht es um Deine Vertriebs- und Kommunikationskanäle.

Vertriebs- und Kommunikationskanäle

In diesem Schritt beschreibst Du, wie Dein Unternehmen mit Kunden kommuniziert und diese erreicht. Kanäle sind alle Berührungspunkte, über die Kunden mit Deinem Unternehmen in Verbindung treten können.

  • Woher kennt man Dich und wie lieferst Du Deine Leistung / Produkte?
  • Wie erfährt Dein Kunde von Deinem Unternehmen?
  • Wie und wo wollen Deine Kunden angesprochen werden?

Kanäle spielen eine Rolle, wenn es darum geht, das Bewusstsein der Kunden für Dein Produkt oder Deine Dienstleistung zu erhöhen und um ihnen Dein “Wertversprechen” (Nutzen-Versprechen) zu vermitteln.

Es gibt zwei Arten von Kanälen. Zum einen die eigenen Kanäle so wie Deine Unternehmenswebsite, Social Media, interner Verkauf usw. Auf der anderen Seite gibt es Partnerkanäle wie Websites im Besitz von Partnern, Großhandel, Einzelhandel usw.

Beschreibe den Ablauf des Prozesses:

  • Wie mache ich den Kunden auf meine Dienstleistung oder Produkt aufmerksam?
  • Wie schaffe ich ein positives Gefühl für den Kauf beim Kunden?
  • Was ist notwendig für den Kauf?
  • Wie ist die Lieferung organisiert?
  • Wie sieht der Prozess aus, nachdem der Kunde gekauft hat?

Beschäftige Dich im 4. Schritt mit Deinen Einnahmequellen.

Einnahmequellen: Dein Erlösmodell

Einnahmequellen sind die Quellen, aus denen Dein Unternehmen durch den Verkauf von Produkten oder seiner Dienstleistungen Geld erwirtschaftet. Beschreibe hier, wie Du Einnahmen erzielen wirst.

  • Wie bezahlen Dich Deine Kunden?
  • Wie ist die Verteilung der Einnahmen nach Kundensegment?
  • Welche Möglichkeiten für Umsatz hast Du mit Deinem Unternehmen?

Eine Einnahmequelle kann einem der folgenden Erlösmodelle angehören:

Transaktionsbasierte Einnahmen

Transaktionsbasierte Einnahmen von Kunden, die einmalige Käufe tätigen beziehungsweise Zahlungen leisten (Produkt verkaufen).

Wiederkehrende Einnahmen

Wiederkehrende Einnahmen, also laufende Zahlungen, für fortlaufende Produkte oder Dienstleistungen nach dem Verkauf (Upsell).

Nutzungsgebühr

Nutzungsgebühr für Nutzung eines Produkts oder einer Dienstleistung (Marketing Software, etc.).

Leih, Leasing und Vermietung

Leih, Leasing und Vermietung: Der Kunde zahlt, um das Recht zu erhalten, einen Vermögenswert für einen festgelegten Zeitraum zu nutzen (Mietwagen, etc.).

Lizenzierung

Kunde zahlt, um die Erlaubnis zur Nutzung des geistigen Eigentums des Unternehmens zu erhalten (Patent für Mc Donalds Franchise, etc.).

Maklergebühr / Provision

Einnahmen, die durch die Vermittlung zwischen zwei oder mehr Parteien erzielt werden (Immobilienmakler, Paypal Transaktionsgebühren,  etc.).

Werbung

Recht mit Produkt, Dienstleistung oder Marke über Unternehmensplattformen zu werben (Fußballverein, etc.).

Plane im nächsten Schritt Nummer 5 die wichtigsten Aktivitäten (Aufgaben).

Wichtige Aktivitäten (Key Activities)

Wichtige Aktivitäten umfassen die zentralen Aufgaben von Dir und Deinem Team.

Welches sind die Aufgaben / Aktivitäten, die zur Erfüllung Deines Geschäftszwecks erfüllt werden müssen? In diesem Abschnitt solltest Du alle Schlüsselaktivitäten auflisten, die Du durchführen musst, damit Dein Geschäftsmodell funktioniert. Diese Schlüsselaktivitäten sollten sich auf die Erfüllung des Nutzen-Versprechens, das Erreichen von Kundensegmenten und die Pflege von Kundenbeziehungen, sowie die Generierung von Einnahmen konzentrieren.

  • Wie sieht Dein Alltag aus?
  • Was sind die Aufgaben von Dir und Deinem Team, um das Nutzen-Versprechen zu gewährleisten?
  • Auf welchen Aufgaben liegt der Fokus?
  • Was kannst/musst Du outsourcen, damit Dein Unternehmen funktioniert?

Es gibt 3 Arten von Schlüsselaktivitäten:

Produktion

Entwurf, Herstellung und Lieferung eines Produkts oder eine Dienstleistung in benötigten Mengen und/oder von hoher Qualität.

Problemlösung

Neue Lösungen für individuelle Probleme der Kunden finden.

Plattform

Dieser Aspekt beschäftigt sich mit der Schaffung und Pflege von Plattformen, die Dir die Arbeit erleichtern oder sogar komplett abnehmen.

Im folgenden Schritt 6 planst Du Deine Ressourcen.

Wichtige Ressourcen (Key Resources)

Hier stellst Du fest, welche nötigen Ressourcen Dir zu Verfügung stehen und welche Du für den Erfolg noch benötigst. Genauer gesagt listet Du alle “Schlüsselressourcen” (Key Resources), die Du für Deine “Schlüsselaktivitäten” (Key Activities) brauchst.

  • Welche Ressourcen benötigst Du für Dein Geschäftsmodell?
  • Was ist notwendig für die Realisierung des Nutzungsversprechens?
  • Welche Ressourcen brauchst Du für Marketing, Kundenbeziehungen und Vertrieb?
  • Welche Ressourcen stehen bereits zur Verfügung?

Fasse hier alle relevanten Ressourcen für Dein Geschäftsmodell und Deine individuelle Start Situation.

Beispiele:

  • Du brauchst ein kostenloses Büro im Keller der Eltern
  • Du benötigst einen Programmierer, welcher eine seltene Programmiersprache beherrscht
  • Du brauchst 100 Quadratmeter Lagerfläche
  • oder… Du brauchst Personal, Maschinen, Fuhrpark und Lizenzen

Es gibt verschiedene Arten von Schlüsselressourcen:

  1. Menschen (Mitarbeiter)
  2. Finanzielles (Bargeld, Kreditlinien usw.)
  3. Intellektuelles (Marke, Patente, Urheberrecht)
  4. Physisches (Ausrüstung, Inventar, Gebäude)

In Schritt 7 kommst Du zu Deinen wichtigsten Partnern.

Wichtige Partner (Key Partners): Lieferant, Agentur & Co.

Wichtige Partner sind externe Unternehmen oder Lieferanten, die Dich bei der Durchführung wichtiger Aktivitäten unterstützen. Diese Partnerschaften werden geschmiedet, um Risiken zu reduzieren und Ressourcen zu beschaffen.

Diese Kompetenzen hast oder brauchst Du:

  • Welche Partner hast Du bereits, die Dich unterstützen?
  • Welche Aufgaben erfüllen diese Partner?
  • Was ist die Motivation der Partner?
  • Welche Partner benötigst Du noch?

Beispiele:

  • Lieferant
  • Produzent
  • Agentur
  • Mentor

Arten von Partnerschaften sind

  1. Strategische Allianz: Partnerschaft zwischen Nicht-Wettbewerbern
  2. Kooperatition: Strategische Partnerschaft
  3. Joint Ventures: Partner, die ein neues Geschäft entwickeln
  4. Käufer-Lieferanten-Beziehung: Zuverlässige Lieferungen sicherstellen

In Schritt 8 kommst Du zur Kostenstruktur:

Kostenstruktur: Ausgaben und Optimierung

Das sind die minimalen und maximalen Kosten für die verschiedenen Bereiche. In diesem Schritt identifizierst Du alle Kosten, die mit dem Betrieb Deines Geschäftsmodells verbunden sind. Achte laufend darauf, bei den wichtigen Aktivitäten und den Ressourcen Kosten einzusparen.

  • Wofür werden die größten Ausgaben nötig?
  • Unterteile Deine Ausgaben in variable und fixe Kosten
  • Wo durch kannst Du Kosten sparen?

Beispiele:

  • Variable Kosten: Produzenten, Werbung, Agenturen, etc.
  • Fixe Kosten: Gehälter, Lagerraum, Software Abonnements, etc.

Der letzte Schritt 9 beschäftigt sich mit dem Nutzen-Versprechen.

Nutzen-Versprechen: Mehrwert für Kunden

Das Nutzen-Versprechen ist das Herzstück Deines Geschäftsmodells. Diesen Mehrwert liefert Dein Produkt oder Dienstleistung. Das Nutzen-Versprechen stellt Deine “einzigartige” Lösung (Produkt oder Dienstleistung) für ein Problem dar, mit dem ein Kundensegment konfrontiert ist oder das einen Mehrwert für das Kundensegment schafft.

  • Welche Argumente sprechen für den Kauf Deines Produkts?
  • Welchen Wert hat Deine Leistung aus Kundensicht
  • Welches Problem löst Deine Leistung?
  • Was unterscheidet Dich von Deiner Konkurrenz?
  • Was bietest Du für alle Deine Kundensegmente an?

Ein Nutzen-Versprechen sollte einzigartig sein oder sich von dem Deiner Konkurrenten unterscheiden. Wenn Du ein neues Produkt anbietest, sollte es innovativ sein. Wenn Du Produkt anbietest, das bereits auf dem Markt existiert, sollte es sich durch neue Merkmale und Eigenschaften auszeichnen. Das Nutzen-Versprechen kann entweder quantitativ (Preis und Geschwindigkeit der Dienstleistung) oder qualitativ (Kundenerfahrung oder Design) sein.

Beispiele:

  • Preis
  • Innovation
  • Zeitersparnis
  • Lebensqualität
  • Performance
  • Selbstverwirklichung

Quelle: Lukinski Masterclass / Lean Canvas

Business Model Canvas für Dein Geschäftsidee.

Muster & Erklärung als PDF:

Muster & Erklärung als Grafik:

Für Einsteiger und Start-Ups: Lean Canvas – Tipp

Du hast eine eigene Geschäftsidee oder willst eine für Dich passende Geschäftsidee finden und zu einem Business weiterentwickeln? Ein gutes Tool für Geschäftsideen ist der Lean Canvas. Mit dem Lean Canvas kannst Du Deine Geschäftsideen ganz einfach skizzieren und so schnell für Dritte verständlich machen. Zusätzlich denkst Du selbst über alle Prozess und Verbindungen zwischen den Elementen (die Du gleich kennen lernen wirst) nach. Mit Hilfe des Lean Canvas erstellst Du also einen einfachen, umsetzbaren und unternehmerisch orientierten Geschäftsplan. Er konzentriert sich auf Probleme, Lösungen, Schlüsselkennzahlen und Wettbewerbsvorteile.

Startup Investment Finanzierungszyklus

Finanzierungszyklus von Startups – Business Angel? Venture Capital? IPO? Deutschland verfügt über ein robustes und wachsendes Gründer-Ökosystem. Potentielle Investoren waren dennoch lang zurückhaltend, wie Du in der unten stehenden Statistik sehen kannst. Das ändert sich, da der Markt immer sichtbarer wird, auch durch TV Sendungen mit Investoren wie “Shark Tank” beziehungsweise das deutsche Pendant “Höhle der Löwen”. Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2018 gab es in Deutschland laut EY (Ernst & Young) 272 Finanzierungsrunden im Wert von 2,4 Milliarden Euro. Lerne hier die verschiedenen Seed-Phasen im Startup Investment kennen.

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  1. Karriere, Erfolg und Zukunftschancen – Statistiken
  2. Risiken und Ängste in der Karriere
  3. Tätigkeit, Beförderung und Gehälter
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