Aktive Rechnungsabgrenzungsposten (ARAG)

Das Wirtschaftsjahr eines Unternehmens muss nicht immer genau dem Kalenderjahr entsprechen. Das fängt schon bei der Gründung an. Wenn ein Unternehmen im September gegründet wird, läuft das Kalenderjahr nicht gleich zu dem Wirtschaftsjahr. Da gesetzlich vorgeschrieben ist (§ 250 HGB), dass die Buchungen periodengerecht verlaufen müssen, dürfen nur Aufwendungen und Erträge berücksichtigt werden, die der Periode zuordenbar sind. Hier kommen die Rechnungsabgrenzungen ins Spiel. Sie sind nämlich dafür da, die Aufwendungen und Erträge korrekt abzugrenzen und zuzuordnen. Bei der Rechnungsabgrenzung wird zwischen der aktiven und passiven Rechnungsabgrenzung unterschieden.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten: Definition

Begriff aus der Buchführung, der sich auf Bilanzen bezieht (bei Bilanzierung gilt kein Zuflussprinzip). Er bezeichnet Zahlungen für Aufwendungen des nächsten Jahres, die bereits in dieser Periode geleistet wurden. Das können beispielsweise Gehälter, Mieten oder Zinsen sein. Zweck davon ist es, die Zahlung von der Zuordnung zum Wirtschaftsjahr zu trennen.

Bei der ARAG werden zusätzlich zu den Beträgen für das aktuelle Geschäftsjahr, bereits die Beträge für das nächste Geschäftsjahr bezahlt. Das könnten beispielsweise Versicherungen oder Mieten sein, die bereits für ein Jahr im Voraus bezahlt werden. Wichtig ist hierbei, dass die Rechnungsabgrenzungsposten feststellen welcher Teil des bezahlten Betrages auf das jetzige Geschäftsjahr fällt und welcher auf das kommende Geschäftsjahr. Bei den aktiven Rechnungsposten liegt der Vorteil darin, dass es sich oftmals um Positionen handelt, die immer wieder anfallen und sich somit immer wiederholen.

  • Rechnungsabgrenzungen sorgen für die richtige Zuordnung der Rechnungsperiode
  • Erfolg kann zeitlich zugeordnet werden
  • Man unterscheidet zwischen aktiven und passiven Rechnungsabgrenzungsposten

Besonders merken kann man sich den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten mit dieser kleinen Eselsbrücke:

Ausgabe jetzt, Aufwand später = Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Beispiel

Ein Unternehmen zahlt am 28. Dezember 2018 die Miete der Geschäftsräume für Januar 2019. Da das Geschäftsjahr des Unternehmens am 31. Dezember 2018 endet und die Buchung in diesem Jahr durchgeführt wurde, muss sie in der Bilanz erscheinen. Die Mietzahlung wird als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten gebucht.

Quelle: https://wikipedia.org/wiki/Rechnungsabgrenzung

Buchen von Rechnungsabgrenzungsposten

Gebucht werden die Rechnungsabgrenzungsposten über die dementsprechenden Konten.

  • Finanzkonto an Passiver Rechnungsabgrenzungsposten
  • Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten an Finanzkonto

Aufgelöst werden die Konten der Rechnungsabgrenzungsposten am Anfang des Jahres nach der Kontoeröffnung oder zu dem Zeitpunkt der wirtschaftlich geltenden Einnahmen oder Ausgaben.

  • Aufwandskonto an Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten
  • Passiver Rechnungsabgrenzungsposten an Ertragskonto

Grenze der Rechnungsabgrenzungsposten

Bei geringer Bedeutung kann von Rechnungsabgrenzungsposten verzichtet werden. Eine geringe Bedeutung meint hiermit, wenn der Rechnungsabgrenzungsposten nicht die GWG-Grenze überschreitet. Diese GWG-Grenze steigt von 410 Euro auf 800 Euro netto.

Vorsteuer bei der aktiven Rechnungsabgrenzung

Die Vorsteuer muss in voller Höhe in dem Geschäftsjahr gezahlt werden in dem die Zahlung getätigt wird. Bei Mieten hingegen liegt keine Rechnung vor und daher erfolgt eine Abgrenzung ohne Vorsteuerabzug.

  • Zahlung der Vorsteuer ohne Abzug bei Tätigung der Zahlung

Fragen und Antworten zu aktiven Rechnungsabgrenzungsposten

Was sind aktive und passive Rechnungsabgrenzungsposten? Wo steht Aktive Rechnungsabgrenzung in der Bilanz? Dies sind die häufig gestellten Fragen zum Thema „Aktive Rechnungsabgrenzungsposten“.

Was sind aktive und passive Rechnungsabgrenzungsposten?

Ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten bedeutet, die Zahlung erfolgt eine Periode bevor der Aufwand geleistet wird. Beim passiven Rechnungsabgrenzungsposten erhält das Unternehmen zuerst die Einnahme, während die Leistung erst in der darauffolgenden Periode erbracht wird.

Wann benutzt man aktive Rechnungsabgrenzung?

Bei der aktiven Rechnungsabgrenzung werden Aufwendungen die im alten Jahre bezahlt wurden, jedoch wirtschaftlich in das aktuelle Jahr gehören, in das Folgejahr transferiert.

Wo steht Aktive Rechnungsabgrenzung in der Bilanz?

Die Rechnungsabgrenzung steht in der Bilanz immer an letzter Stelle.

Warum Rechnungsabgrenzung?

Um die Unstimmigkeit zwischen Zahlung und tatsächlichem Aufwand bzw. Ertrag zu berücksichtigen.

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten (PRAG)

Das wirtschaftliche Jahr eines Unternehmens und das Kalenderjahr laufen nicht immer parallel zueinander ab. Das hängt davon ab, wann das Unternehmen gegründet wurde. Wenn ein Unternehmen im September gegründet wird, läuft das Kalenderjahr nicht gleich zu dem Wirtschaftsjahr. Buchungen müssen jedoch immer periodengerecht verlaufen. Es dürfen also nach Gesetz (§ 250 HGB) nur Aufwendungen und Erträge berücksichtigt werden, die der Periode zuordenbar sind. Um die Aufwendungen und Erträge richtig zuzuordnen gibt es die Rechnungsabgrenzungen.

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