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Immobilie privat vermitteln: Muss ich Immobilienmakler sein? + Maklervertrag

Immobilie privat vermitteln – Du kennst vielleicht jemanden, der eine Immobilie geerbt hat und eine zweite Person, die gerade auf der Suche nach einer Immobilie ist, genau in dieser Lage, in passender Größe und Ausstattung. Immobilienmakler bekommen für die erfolgreiche Vermittlung einer Immobilie Maklerprovision. Darfst Du, mit Maklervertrag, als Vermittler auftreten und Maklerprovision beim erfolgreichen Immobilienkauf kassieren? Ab wann spricht man von gewerblichen Immobilienhandel?

Provision beim Immobilienvermittlung: Ja oder nein?

Grundsätzlich gilt, praktisch darf jeder Kaufverträge und Mietverträge für Immobilien vermitteln. Auch, wenn man kein Immobilienmakler ist. Das heißt auch, praktisch jeder darf in Einzelfällen eine übliche Provision nehmen.

Jeder mündige Bürger darf in Einzelfällen etwas vermitteln, auch Immobilien, auch ohne Gewerbeschein.

Wichtig: Es gilt Einzelfall.

Wichtig ist auch, dass Du die Provision schriftlich, offen und ehrlich vereinbarst.

Wie wird Maklerprovision fällig?

Nach § 652 BGB müssen diese 4 Bedingungen erfüllt sein, um Maklerprovision zu bekommen, auch hier bei der IHK (Maklervertragsrecht) nachzulesen. Maßgeblich sind:

  1. Wirksamer Maklervertrag zwischen Makler und Verkäufer / Käufer
  2. Tätigkeit des Maklers (Nachweis oder Vermittlung)
  3. Kausalität: “Die Tätigkeit des Maklers muss für den späteren Vertragsabschluss ursächlich gewesen sein”
  4. Wirksamer Kaufvertrag durch die Leistung des Maklers

Tipp: Ein Standard Muster der IHK für den Maklervertrag, findest Du am Ende des Artikels.

Das heißt, solang Du nur einmalig ein Haus oder die eine Wohnung vermitteln willst, wäre eine gewerbliche Ausübung erst einmal nicht anzunehmen, demnach ist die einzelne Vermittlung in diesem Fall nicht gewerblich. Erst wenn die Vermittlung gewerbsmäßig betrieben wird, bedarf es einer behördlichen Erlaubnis. Genauer die Erlaubnispflicht gemäß § 34c GewO hören. Was heißt das?

Erlaubnispflicht gemäß § 34c GewO

Gewerblicher Grundstückshandel wird unter anderen für die wichtig, die aus der Vermittlung ein Geschäft machen wollen, so wie Immobilienmakler Quereinsteiger. Gewerblicher Grundstückshandel  sehr allgemein definiert. D. h. es ist nicht sehr konkret. Es gibt verschiedene Urteile dafür. Was ich Dir nur empfehlen kann: Du solltest davon weit Abstand halten.

Kriterien, ob Du gewerblich oder privat vermögensverwaltend bist, macht das Finanzamt fest. Festlegungskriterien sind:

  • wie viele Immobilien Du an- und verkaufst,
  • wie lange Deine Darlehensverträge abgeschlossen werden,
  • wie gewerblich Du tätig bist.

In der Gewerbeordnung § 34c für Immobilienmakler, Darlehensvermittler, Bauträger, Baubetreuer, Wohnimmobilienverwalter, Verordnungsermächtigung steht:

(1) Wer gewerbsmäßig

1. den Abschluss von Verträgen über Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, gewerbliche Räume oder Wohnräume vermitteln oder die Gelegenheit zum Abschluss solcher Verträge nachweisen, […]

Du willst Dich noch etwas tiefer mit der Materie befassen? Lies hier mehr zum gewerblichen Grundstückshandel.

Gewerblicher Grundstückshandel: Worauf achten?!

Gewerblicher Grundstückshandel: Regeln für Immobilien & Steuern – Hier lernst Du die wichtigsten Regeln zum Thema Immobilien & Steuern, damit Du als Immobilien Investor nicht im gewerblichen Grundstückshandel landest!

Letzte Woche haben wir uns noch allgemeiner mit Steuern sparen mit Immobilien beschäftigt. Genauer gesagt: Steuervorteile durch Renovierung, Abschreibung und eine bedachte Immobilienfinanzierung im Vorfeld. Was das für Dich bedeutet, woran das Finanzamt das fest macht und die wichtigsten Regeln, die Du beim Einkauf/Verkauf von Immobilien berücksichtigen musst, erfährst Du in diesem Video und Artikel zu:

Neues Gesetz: Maklerprovision, wer zahlt die Kosten?

Das neue Gesetz zur Maklerprovision (auch Courtage genannt) bringt eine fundamentale Änderung, in der Verteilung der Maklergebühren, mit sich. Warum muss der Käufer den Makler bezahlen? Diese Frage stellen sich zehntausende Immobilienkäufer, jedes Jahr. Gute Nachrichten, denn das am 23. Dezember 2020 in Kraft tretende Gesetz schreibt nun vor, dass der Verkäufer die Hälfte der Maklerkosten trägt, mindestens. Bisher waren die Maklerkosten in Deutschland nicht gesetzlich reguliert. Doch, was ändert sich genau? Ein Blick auf das Gesetz, mit Relevanz für Immobilienkäufer, denn durch die Teilung der Maklerprovision sinken die Kaufnebenkosten.

Muster Vorlage: Maklervertrag

Wie zuvor beschrieben, müssen nach § 652 BGB vier Bedingungen erfüllt sein, um Maklerprovision zu bekommen:

  1. Wirksamer Maklervertrag zwischen Makler und Verkäufer / Käufer
  2. Tätigkeit des Maklers (Nachweis oder Vermittlung)
  3. Kausalität: “Die Tätigkeit des Maklers muss für den späteren Vertragsabschluss ursächlich gewesen sein”
  4. Wirksamer Kaufvertrag durch die Leistung des Maklers

Hier findest Du kostenlose Musterverträge der IHK:

Hier ein Auszug aus dem Muster Maklervertrag (Quelle: IHK Frankfurt).

Maklervertrag

Zwischen

Herrn/Frau/Eheleute/Firma
………………………………………….

wohnhaft in
………………………………………….

– nachfolgend Kunde genannt –

und

dem Makler
………………………………………….

wohnhaft in
………………………………………….

– nachfolgend Makler genannt –

wird folgender Maklervertrag geschlossen:

§ 1 Vertragsgegenstand

Der Kunde sucht folgendes Objekt (genaue Beschreibung des Auftragsobjekts)[1] ………………………………………….
Anlässlich dieser Suche beauftragt der Kunde den Makler mit dem Nachweis entsprechender Objekte und Verkäufer oder mit der Vermittlung eines Kaufvertragsabschlusses.

Die Preisvorstellung für das Auftragsobjekt liegt in dem Bereich von …….. ,- € mit einer Variablen von 15%. Übersteigt ein Objekt 10 % der vereinbarten Preisvorstellung, so gilt das vorgestellte Objekt nur nach Genehmigung durch den Kunden als auftragsgemäß.

[…]

Download: Vorlage

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