Steuersparobjekte

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    Alexander Luhn
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    Das Finanzamt – die Suche nach Steuerspar-Objekten

     

    Früher, in der guten alten Zeit, da gab es sie noch: Die Steuerspar-Objekte. In den 1970er- Jahren die Bauherrenmodelle für gut verdienende Zahnärzte, in den 1980er-Jahren die Beteiligungen mit Verlustzuweisungen von über 200 Prozent oder in den 1990er-Jahren die überaus beliebten Ost-Immobilien, von denen viele später zu den berüchtigten Schrott-Immobilien wurden.

     

    Eines haben die meisten dieser Steuersparmodelle miteinander gemein: Sie waren Schrott und haben dazu geführt, dass viele Menschen Geld verloren haben. So haben sie zwar Steuern erspart, aber am Ende meistens noch mehr Kapital gekostet. Woran lag das?

     

    „Gier frisst Hirn“ ist eine allseits beliebte Floskel, die an dieser Stelle schnell hervorgeholt wird. Das ist nur zum Teil richtig, denn viele haben ja nicht in einer ungeheuren Rendite-Erwartung die Anlagen getätigt, sondern nur unter der Maßgabe, Steuern zu sparen – und waren wohl insgeheim davon ausgegangen, dass zumindest das Kapital erhalten bliebe.

     

    Nun ist das Steuernsparen eine ganz besondere Form deutscher Freizeitbeschäftigung und die Chancen für Berater, bei diesem Thema einen interessierten Kunden zu gewinnen, waren in den vergangenen Jahrzehnten sehr hoch. Die Zeiten haben sich geändert. Heute verdrehen die meisten Kunden dabei eher die Augen. Aber das muss gar nicht so sein.

     

    Heutzutage gibt es nur noch sehr wenige Möglichkeiten, die wirklich einen Vorteil bringen. Da sind, wie in diesem Buch schon beschrieben, die Basis- beziehungsweise Rürup-Rente oder die Denkmalschutz-Immobilie. Mit Riester sparen Sie im Verhältnis nur sehr wenig, in der betrieblichen Altersvorsorge kann man steuerlich mehr bewirken. Aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten. So kann man etwa bei der Investition in eine Solaranlage bis zu 40 Prozent der Investitionssumme sofort geltend machen, noch bevor man die Anlage überhaupt gekauft hat. Hier sind bei größeren Anlagen also noch Steuern in fünfstelliger Höhe einzusparen.

     

    Der Grund hierfür ist, dass Einkünfte aus Solaranlagen gewerbliche Einkünfte sind, sodass man die gleichen Abschreibungen wie jeder Unternehmer nutzen kann. Und hier schließt sich wieder der Kreis. Man muss heute tatsächlich real investieren und nicht einfach nur sparen. Wenn Sie das tun, dann erzielen Sie auch heute noch Steuervorteile mit Ihren Geldanlagen. Auch wenn es deutlich weniger geworden ist, so sind aber die Möglichkeiten, die Sie heute haben, in der Regel besser und sicherer als jedes Steuersparmodell der vergangenen Jahrzehnte.

     

    Und am Ende sollten Sie immer an eines denken: Wenn Sie einmal 100.000 Euro Steuern zahlen, dann wissen Sie, dass Sie mindestens 200.000 Euro verdient haben. Und wenn Sie jedes Jahr 50 Prozent mehr Steuern zahlen würden, dann hätten Sie wahrscheinlich weniger ein Steuerproblem als ein Ausgabenproblem, weil Ihnen bald nichts mehr einfiele, was Sie nun noch kaufen wollten. Es gibt wirklich größere Probleme im Leben, als zu viele Steuern zu zahlen.

     

    Das Phänomen des Sparenmüssens folgt nämlich erst dann, wenn man einige Zeit mit den gleichen Einkünften lebt. Erst dann gewöhnt man sich an die Höhe und an die damit verbundenen Ausgaben. Und erst wenn die Einnahmen eine Weile lang gleich hoch sind, erst dann sucht man nach einer Entwicklung. Soweit diese nicht mehr in der Steigerung der Einkünfte erfolgt, fängt man an, die Ausgaben zu betrachten und kommt so auf die Steuern, die man dann zu vermeiden versucht.

     

    Unser Altbundeskanzler Helmut Schmidt hat einmal gesagt: „Wer die Pflicht hat, Steuern zu zahlen, der hat auch das Recht, Steuern zu sparen.“ Es ist somit nicht verwerflich, seine Steuerlast zu kontrollieren und bei Bedarf zu senken. Das ist das Recht eines jeden, der in diesem Land Steuern zahlt. Suchen Sie sich nur bitte sinnvolle Anlageformen, die Ihren Schwerpunkt in der Mehrung Ihres Vermögens sehen anstatt in der Steuervermeidung. Die Senkung der Steuerlast sollte immer nur das Bonbon auf einer Anlageform sein, niemals sein Grundmotiv.

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